#8sammeln im August 2024 – Barfußlaufen
9. August 2024
8 achtsame Momente beim Barfußlaufen
In einer Welt, in der wir manchmal die Verbindung zur Natur und zu uns selbst verlieren, brauchen wir Momente der Achtsamkeit, um uns wieder zu erden und im Hier und Jetzt zu leben. Eine wunderbare Möglichkeit, dies zu tun, ist das Barfußlaufen. Der direkte Kontakt mit der Erde verbindet uns mit der Natur und hilft uns, uns zu zentrieren.
Jeden 8ten eines Monats ruft Susanne Wagner zu #8sammeln auf, um achtsame Momente bewusst zu erleben und zu teilen. Ich widme meinen Beitrag heute dem erdenenten Barfuß laufen. Meine Fotos entstanden, als ich bewusst barfuß gelaufen bin, um mich mit der Erde zu verbinden und meine Sinne zu schärfen.
Barfuß laufen ist wie ein weiterer Sinn, vergleichbar mit dem Tastsinn der Hände.
Silke Hüchel-Steinbach
Achtsamer Moment #1: Der erste tiefe Atemzug
Der erste tiefe Atemzug am Morgen fühlt sich an, wie ein Geschenk, während der Tag langsam herandämmert. Der Himmel zeigt sich in sanften Schattierungen von Rosa und Blassblau, die friedlich am Horizont verschmelzen. Jeder Atemzug verbindet mich mit der Weite des Morgens und der stillen Schönheit des beginnenden Tages.
Achtsamer Moment #2: Der erste Schritt auf feuchtem Gras
Wie jeden Morgen (seit Juli) habe ich meine Schuhe beiseite gestellt und bin barfuß über die taufrische Wiese gelaufen. Der kühle Tau auf meinen Füßen hat mich sofort in den Moment geholt und mir das Gefühl von Frische und Lebendigkeit geschenkt. Ich bleibe stehen und nehme die Berghaltung: Tadasana ein, in dem ich die Zehen spreize, das Fußgewölbe abhebe und mich weiter bis zum Scheitelpunkt nach oben arbeite.
Achtsamer Moment #3: Spuren hinterlassen
Meine Füße hinterlassen eine feuchten Abdruck auf den Steinplatten im alten Gewächshaus. Die Platten haben noch die Wärme des Vortags gespeichert, was sich sehr angenehm anfühlt.
Achtsamer Moment #4: Spüren von Holz unter meinen Füßen
Während ich zum Hühnerstall gehe, spüre ich die verschiedenen Texturen der Erde, hier ist es Rindenmulch und die Wurzel unserer alten Linde. Jeder Schritt bringt mich näher zur Erde, lässt mich die Verbindung mit der Natur intensiv spüren.
Achtsamer Moment #5: Barfuß auf Asphalt
Der Asphalt ist hart und ungewohnt, bereits stark verwittert und voller kleiner spitzer Steine. Barfuß auf Asphalt zu laufen verlangt von mir achtsam zu bleiben und jeden Schritt bewusst zu setzen, sonst tut es weh. Allerdings ist der „Massage-Effekt“ grandios.
Achtsamer Moment #6: Barfuß im Auto
Wir haben heute einen frühen Termin und sind im Auto unterwegs. Ich habe meine Barfußschuhe abgestreift und spüre die Gummimatte und den Autoteppich im Fußraum. Beim Schreiben erinnere ich mich an eine Autofahrt mit meiner Schwester. Wir fuhren gezwungenermaßen „Stopp and Go“ und für meinen Geschmack zu dicht am Vordermann. Ich saß damals auch barfuß im Auto und habe immer mitgebremst, und dabei einen feuchten Fußabdruck erzeugt.
Achtsamer Moment #7: Barfuß auf thüringischen Boden
Unsere Fahrt geht durch das benachbarte Bundesland und ich wünsche mir barfuß auf thüringischen Boden zu stehen. Allerdings äußere ich meinen Wunsch zu spät, wir sind schon wieder in Hessen. Doch die Fremdheit des Ortes, kombiniert mit dem vertrauten Gefühl von Gras unter meinen Füßen, schafft eine interessante Mischung aus Neugier und Erdung, wie ich es mir erhofft habe.
Achtsamer Moment #8: Barfuß und der Nase lang
Ich gehe mit unserer Hündin Lotte über die Wiese. Während ich das Terrain achtsam mit den Füßen erkunde, durchstöbert Lotte es intensiv mit ihrer Nase. Gemeinsam erleben wir die Natur in all ihren Facetten, jeder auf ihre eigene Weise.
Schlussgedanken
Barfußlaufen ist mehr als nur eine physische Aktivität; es ist eine Übung in Achtsamkeit und Erdung. Es erinnert uns daran, uns Zeit zu nehmen, unsere Umgebung bewusst wahrzunehmen und die Verbindung zur Natur zu pflegen. Indem wir barfuß gehen, können wir nicht nur unseren Körper, sondern auch unseren Geist und unsere Seele erden.
Warum also nicht gleich heute einen Schritt nach draußen wagen und die Welt unter deinen Füßen neu entdecken?
Wenn du dich fürs Erden interessierst, dann kann ich dir folgend Bücher empfehlen: Der Grounding Guide für Einsteiger von Karla Tomaschewski und Earthing – heilendes Erden von den Autoren: Ober/Sinatra/Zucker.
Falls du noch mehr über meine #8sammeln – Tage lesen möchtest, dann kannst du das hier: Kategorie: #8sammeln
Danke für das Teilen deiner Erfahrungen.
Als Teenager war ich irgendwie total oft Barfuß (damals noch in der Großstadt) unterwegs. Irgendwann hat sich das verloren. Ausser, ich bin am Meer. Wie die letzten Tage. Da ist es mir das Liebste, den Sand in seinen unterschiedlichen Zuständen zu spüren. Trocken und rieselig. Feucht und hart. Nass und schlickig. Und am allerliebsten im Wasser, von Wellen umspielt. Wie eine wabernde, lebendige Masse.
Und #8sammeln kannte ich noch nicht. Dem werde ich mal auf den Grund gehen.
LG,
Christine
Liebe Christine,
herzlichen Dank für deinen Kommentar.
Ja, ich hatte das Barfußlaufen auch irgendwie verloren und damit für mich ein großes Stück Lebendigkeit bzw. sich lebendig fühlen.
Am Meer war ich so lang nicht mehr, dafür heute wieder an und in unserem Fluss.
#8sammeln macht so Spaß, vielleicht ist das ja auch was für dich und du bist im September mit dabei.
Herzliche Grüße Silke
Liebe Silke
Danke für deinen Barfuss-Beitrag zur Jubiläumsausgabe von #8Sammeln! Gerade heute hatte ich auch wieder Gelegenheit, mit blossen Füssen die Erde wahrzunehmen. Zuerst auf dem weichen, federnden Waldboden und dann kurz auf dem harten, mit spitzen Steinen übersäten Weg.
Das Barfussgehen finde ich auch eine spannende und bereichernde Sache – die mich sofort in meine Schranken weist, wenn ich mich «übergehen» will. Das Foto von dir und Lotte auf der Wiese ist wunderschön und hat mir gleich einen wohligen Seufzer entlockt.
Herzliche Feriengrüsse
Susanne
Liebe Susanne,
Barfuß laufen und erden schenkt mir gerade so viel Lebendigkeit und ich schreibe darum auch gerne darüber. Bezüglich des #8sammeln-Jubiläum: auch das schenkt mir Lebendigkeit und Erdung. So gut, das du das ins Leben gebracht hast.
Ganz herzliche Grüße
Silke