#8sammeln im Juli 2025 – Achtsam durch den Tag
8. Juli 2025

Liebe/r Couchgalerie-Besucher/in!
Heute ist wieder #8sammeln! Ich starte meinen Beitrag schon am frühen Morgen und werde im Laufe des Tages weitere Momente ergänzen – achtsam, offen, und mit allen Sinnen. Schau gern später noch einmal vorbei, um die vollständige Sammlung zu lesen.
Über #8sammeln:
Die Idee zu #8sammeln stammt von Susanne Wagner, die auf ihrem Blog regelmäßig dazu einlädt, am 8. eines Monats acht besondere Sinneseindrücke, Gedanken oder kleine Alltagsmomente bewusst wahrzunehmen und zu teilen. Es geht darum, mit allen Sinnen durch den Tag zu gehen, kleine Dinge zu bemerken und die Vielfalt des Lebens festzuhalten – sei es in Text, Bildern oder Listen.
Wer spontan mitmachen möchte, findet die Anleitung und alle Infos bei Susanne: https://atemsinn.ch/sinne/8sammeln-anleitung/
01/08 Morgenhimmel, 05:10 Uh
Ich trete aus dem Haus, 05:10 Uhr.
Ich blicke in den Himmel:
Blau-graues Licht, Wolkenfetzen in Weiß und Grau, schon leicht vom Morgenrosa angehaucht. Die Leere, die Weite, die Vieldeutigkeit des Himmels lässt mich innehalten.
Ich spüre: Es ist frisch. Verdunstungskälte liegt in der Luft – der Regen der Nacht macht die feuchte Erde riechbar, wärmere Kleidung wäre klug gewesen.
Ich lausche: Noch kein Motorenlärm, das Stadtteil schläft. Nur das Stimmengewirr der Vögel schwächt die Stille.
Alles fühlt sich wach und ruhig zugleich an.
02/08 Das vergessene Licht
Das gelbliche Oberlicht im Hühnerstall fällt mir auf –
und plötzlich weiß ich: Das Licht brennt noch.
Ich habe es gestern Abend vergessen auszuschalten.
Ein Strom von Gefühlen überrollt mich:
Erschrecken – wie konnte mir das passieren?
Schuld – fünf Jahre lang nie vergessen, ausgerechnet heute.
Ärger auf mich selbst, Bedauern und leise Sorge um die Hühner.
Wie war wohl ihre Nacht?
Haben sie überhaupt geschlafen?
Sind sie verstimmt, erschöpft, durcheinander?
Ich nehme mir vor, genauer hinzuschauen,
achtsam zu sein – und auch mit meinen Fehlern sanft umzugehen.
03/08 Kräuterstrauß für die Hühnerbande
Die Stalltür geht auf – die Hühner drängen heraus, munter, aufgeregt, neugierig wie immer.
Ich atme auf: Keine Anzeichen von Unruhe, keine Müdigkeit, alles scheint normal.
Ich sammle für sie ein Sträußchen frischer Kräuter vom Beet – Oregano, Melisse, Schafgarbe, ein wenig Schnittlauch.
Sie schauen mir entgegen, aufmerksam, erwartungsvoll.
Hilde, die Chefhenne, war noch vor Kurzem schwach und erkältet, doch seit gestern steht sie wieder fest auf ihren Beinen.
Und doch spüre ich, wie meine Sorge noch mitschwingt, leise, im Hintergrund.
Ein vorsichtiges Glücksgefühl, vermischt mit Wachsamkeit – heute ist ein guter Tag, aber ich bleibe achtsam.
04/08 Kleine Auszeit mit Sonnenblumen
Nach konzentrierter Arbeit am Blogbeitrag und der Vorbereitung für die Teamsupervision am Mittag spüre ich, wie mein Kopf voll ist.
Ich will eine Pause machen, aber zur Ruhe komme ich nicht – auch nicht auf dem Sofa mit Lotte.
Schließlich setze ich mich an das Malen-nach-Zahlen-Bild der Sonnenblumen.
Schon als Grundschülerin habe ich einmal diese Sonnenblumen gemalt – ein Gefühl, das ich wieder aufleben lassen möchte.
Das Ausmalen der Felder, das Zuordnen der Farben zu den Zahlen, das Einhalten der Linien: keine Kreativität im eigentlichen Sinn, sondern entspannte Achtsamkeit.
Ich lasse mich auf den Moment ein, tauche ab in das Gelb, das Grün, das ruhige Tun – für eine kleine Weile.
05/08 Dem Wetter hinterher – mit Lotte unterwegs
Mit Lotte im Wald.
Es ist fast Mittag und doch noch ziemlich frisch – ich habe mich schon wieder falsch angezogen.
Das wechselhafte Wetter irritiert mich, ich komme irgendwie nicht hinterher.
Wir gehen nur eine kurze Runde, das Tempo bestimmt Lotte.
Die feuchte, kühle Luft, das satte Grün, das leise Knirschen des Kieswegs unter den Pfoten.
Ein kurzer Ausflug, zurück zum Alltag – und ich nehme mir vor, morgen wieder genauer hinzufühlen, bevor ich das Haus verlasse.
06/08 Waldglück zum Naschen
Im Wald entdecke ich die ersten reifen Waldhimbeeren.
Gestern habe ich sie zum ersten Mal bemerkt, heute komme ich endlich nah genug heran.
Die kleinen Beeren sind viel winziger als die aus dem Supermarkt – und so viel fruchtiger, süßer, intensiver.
Die erste Himbeere des Jahres ist immer ein besonderes Erlebnis.
Ich lasse sie mir auf der Zunge zergehen, ein kurzer Moment von Sommer und Waldglück.
07/08 Stiller Protest auf der Treppe
Heute diktiert der Terminkalender den Tagesrhythmus: alles läuft früher als sonst.
Gassirunde im Wald, Hühner am Mittag versorgen, das eigene frühe Mittagessen – ich habe Zeit für das alles – fühle mich jedoch getrieben, der Kopf schon halb beim anstehenden Termin.
Lotte gefällt das alles gar nicht.
Sie liegt am oberen Ende der Treppe, Kopf auf den Pfoten, beobachtet mich wortlos vorwurfsvoll.
Ihr Blick sagt alles: „Du willst doch nicht ohne mich weg!?“
Ich nehme mir einen Moment Zeit, sie anzuschauen – ein kleiner Versuch, inmitten der Geschäftigkeit präsent zu bleiben.
08/08 Zurück im Zuhause – Erleichterung und Leseglück
Nach 3 Stunden bin ich zurück von der Teamsupervision.
Lotte ist erleichtert, dass ich wieder da bin – sie sucht meine Nähe und wir liegen gemeinsam auf dem Sofa.
Ich bin zufrieden mit meiner Arbeit und kann jetzt wirklich entspannen.
Zwei neue Bücher warten auf mich: Sie liegen gut in der Hand, erfreuen mein Auge, versprechen Inspiration und ruhige Stunden.
Ein Moment des Innehaltens, voller Dankbarkeit und leiser Freude.
Liebe/r Couchgalerie-Besucher/in!
Und das waren meine acht gesammelten Momente heute – kleine Ausschnitte aus einem ganz normalen, manchmal doch besonderen Tag.
Vielleicht habt ihr beim Lesen ja selbst Lust bekommen, bewusster hinzuschauen und eure eigenen Sinneseindrücke zu sammeln – sei es mit der Kamera, in Gedanken oder mit ein paar Notizen im Alltag.
Gerade an Tagen, die im ersten Moment einfach „ganz normal“ erscheinen, entdecke ich durch #8sammeln oft viel mehr, als ich erwartet hätte: Stille, kleine Freuden, ein bisschen Nostalgie, Bewegung, Begegnungen – und manchmal auch Dankbarkeit.
Habt ihr heute auch besondere Momente gesammelt?
Schreibt sie gern in die Kommentare oder macht beim nächsten #8sammeln einfach mal mit!
Ich freue mich auf eure Eindrücke, Gedanken und Geschichten.
Bis zum nächsten Mal – und danke fürs Mitlesen!