3.Quartal 2025- mein Rückblick

3. Oktober 2025

Große Seerose in Magenta, Cyan und Apricot liegt in einem herbstlichen Teich mit Blättern, Sonnenblumen und Tieren. Am Ufer sitzt eine Frau und blickt auf die Szene – Symbolbild für meinen kreativen Rückblick im 3. Quartal 2025.

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3. Quartal 2025 – mein Rückblick

Im dritten Quartal 2025 habe ich 24 Beiträge auf www.vielbegabt.de veröffentlicht. Damit komme ich im laufenden Jahr bereits auf 52 Beiträge – 5 im ersten Quartal, 23 im zweiten und nun 24 im dritten. Vielleicht schaffe ich es ja, die 60 Beiträge bis zum Jahresende vollzumachen.

Inhaltlich war dieses Quartal geprägt von Serien und Reihen, die ich begonnen oder fortgeführt habe. Doch bevor diese Vielfalt wachsen konnte, gab es zunächst ein wichtiges Kapitel zu schließen.

Mandala – Abschluss eines Halbjahresthemas

Im ersten Halbjahr 2025 war das Mandala mein großes kreatives Thema. Anfang des Jahres habe ich das Projekt 50 Mandalas begonnen – als Abendbeschäftigung, als Experimentierfeld, als kontinuierlichen Faden. In fünf Staffeln ist daraus eine bunte Reihe von Kreisen entstanden: voller Muster, Ideen und Versuche.
Am 30. Juni erreichte das Vorhaben seinen Höhepunkt mit Mandala Nr. 50, das zugleich ein Geschenk für meinen Mann war.

Begleitend habe ich immer wieder einen Blick zurückgeworfen – auf meine frühen Mandalas aus den Jahren 1999–2020 und auf die besonderen Frauen-Mandalas von 2001–2003. Auch die Farbkreisreise 2025 habe ich bis Juni ausschließlich in Mandala-Form gestaltet, im Juni ergänzt durch erste Naturmandalas. Ab Juli bleibt das Mandala zwar Teil der Reise, steht aber nicht mehr allein im Mittelpunkt.

Ein besonderes Spiel war die Verbindung von Tradition und digitaler Technik: KI-Mandalas im Stil berühmter Malerinnen. So widmete ich Hilma af Klint einen eigenen Beitrag und griff Charlotte Salomon in der Farbkreisreise im Mai auf.

Damit ist das Mandala-Projekt als Halbjahresthema abgeschlossen. In der Kategorie Mandala sind aktuell 14 Beiträge gesammelt – eine runde und abgeschlossene Serie, die mich durchs erste Halbjahr begleitet hat.

Schaffenskrise – oder doch nicht?

Nach dem großen Projekt der 50 Mandalas – und einigen weiteren Kreisen darüber hinaus – fühlte es sich zunächst so an, als sei mein Teich leer gefischt. Statt kreativ zu sein, war ich erst einmal nur beschäftigt:

Diamond Painting – ein Geschenk meines Mannes, das ich selbst nie gekauft hätte. Ein bunter Vogel mit Blüten auf schwarzem Grund entstand. Danach habe ich mir tatsächlich ein Diamond-Painting-Mandala gegönnt.

Eine Frau arbeitet konzentriert an einem Diamond Painting mit Blumenmotiv. Vor ihr steht eine große Lupe, durch die sie die kleinen Steinchen präzise platziert.

Malen nach Zahlen – ich habe Van Goghs Sonnenblumen erneut gemalt, ein Motiv, das ich schon einmal als Grundschülerin so gemalt habe. Fast 50 Jahre her, damals ohne Brille und Lupe. Und mit mehr Spaß.

Frau mit Brille sitzt am Tisch und malt Van Goghs Sonnenblumen nach Zahlen. Nachdenklich hält sie den Pinsel im Mund, im Vordergrund eine Lupe.

Gemaltes Bild nach Zahlen: Van Goghs Sonnenblumen in einer Vase, leuchtend gelb und grün mit kräftigen Kontrasten.

Weben – mit einem eingeschnittenen Pappteller als Webrahmen und Billigwolle aus dem Markt. Ich habe das Stück fertiggestellt, aber die Befriedigung blieb aus. Ein nächster Versuch ist schon im Kopf: Weben mit Stoffstreifen und einem Hula-Hoop-Reifen als großem Rahmen – vielleicht entsteht daraus ein neues Experiment.

Einfacher Webrahmen aus einem eingeschnittenen Pappteller. Mit pinker und weißer Wolle entsteht ein rundes Webmuster, durchzogen von Bändern.

Diese Phase fühlte sich wie eine Schaffenskrise an – doch vielleicht war es eher eine notwendige Zwischenzeit, ein Atemholen nach intensiven Monaten.

Am Tiefpunkt, als in mir das innere Bild des leeren Teiches auftauchte, habe ich den nächstgelegenen Teich aufgesucht: auf dem Friedhofsgelände, an einem sehr frühen Sonntagmorgen. Auch er hatte keine Fische – und doch war er voller Leben. Zwischen Seerosen, Spiegelungen und leiser Morgenstille habe ich gespürt: Leere bedeutet nicht Stillstand, sondern kann der Anfang für Neues sein.

Stiller Teich mit Seerosenblättern, in der Wasseroberfläche spiegeln sich Bäume und der Himmel. Aufgenommen am frühen Morgen auf einem Friedhofsgelände.

Besonders stimmig war für mich, dass auf meinem Visionboard 2025 ebenfalls eine Seerose ihren Platz hat – als Symbol für Transformation, Ruhe und Erneuerung. So wurde aus dem vermeintlich leeren Teich ein Ort, an dem Hoffnung und Inspiration neu aufgetaucht sind.

Und mein innerer Teich begann sich bald wieder zu füllen: durch das Lesen von Marlen Haushofer (besonders Himmel, der nirgendwo endet) und durch den Film „Anselm“ von Wim Wenders. Haushofer weitet meinen Blick nach innen, während Kiefers riesige Atelierwelten mich nach außen beeindrucken. Dieses „Glotzen statt Kleckern“, wie ich es für mich nenne, hinterlässt Spuren: Er fährt mit dem Fahrrad durch seine Hallen, malt mit Feuer, und seine Assistenten löschen die Flammen. Solche Bilder wirken nach – auch im Kontrast zu meinem Arbeiten häufig im Miniformat. Und so wurde aus der vermeintlichen Krise vielleicht eine neue Inspiration.

Neue Schwerpunkte und Serien

Aus der Zwischenzeit nach dem Mandala-Projekt heraus haben sich im 3. Quartal neue Schwerpunkte entwickelt. Besonders präsent war die Serie „Schreibilder & offene Münder“, die in mehreren Teilen gewachsen ist – von frühen Bildern über Skulpturen bis hin zu KI-Varianten. Auch die Aktbilder-Chronik  nahm Fahrt auf: ein dokumentarischer Rückblick auf meine Körperbilder und deren Wandel über die Jahre.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Serie „Auferstanden“, in der tote Tiere in KI-Kunstwerken verwandelt werden. Die Themen reichten hier von Verwandlung über Erinnerung bis hin zu Grenzmomenten.
Daraus entstand auch ein Experiment jenseits des Tierischen: Ich fragte mich, ob auch scheinbar leblose Orte „auferstehen“ können. Statt eines typischen Schottergartens, das traute ich mich nicht, fotografierte ich eine geschotterte Parkplatzfläche.

Foto einer geschotterten Parkplatzfläche mit grauen Steinen und einzelnen Pflänzchen – Ausgangspunkt für ein Kunstexperiment.

In der Bearbeitung wurde sie zur Bühne einer Fantasiewelt: Ein Mädchen spielt mit Wasser, eine Meerjungfrau und ein Schwimmer tauchen auf – die karge Fläche verwandelte sich in ein lebendiges Bild.

Fantasievolle Szene: Ein blondes Mädchen mit Zopf spielt mit Wasser, daneben eine Meerjungfrau und ein Schwimmer. Die Landschaft ist aus Steinen und Tropfen geformt – aus einer kargen Schotterfläche ist eine lebendige Welt geworden.

Parallel setzte ich die Farbkreisreise 2025 fort, die mich nach Magenta und Cyan im September zu Apricot führte.

Neu sichtbar geworden ist außerdem eine kleine Herbstserie, die auf einem Beitrag aus 2023 aufbaut („Den Zauber des Herbstes eingefangen“). Im aktuellen Quartal kamen zwei Fortsetzungen hinzu: „Den Zauber des Herbstes neu erfunden – Teil 2 mit KI“ sowie „Sonnenblumen im Herbst – zwischen Natur und Popart“. Damit verbindet sich der Jahreszeitenwechsel mit neuen künstlerischen Experimenten – zwischen Naturbeobachtung, digitaler Bearbeitung und spielerischem Stilwechsel.

Und schließlich entstand mit meinem Beitrag Neurographik im Selbsttest“ ein persönlicher Erfahrungsbericht: zwischen Chancen, Grenzen und ehrlichen Einblicken – ein Experiment, das für mich spannend war, aber keine neue dauerhafte Technik eröffnet hat.

Neben all diesen Reihen blieben die vertrauten Monatsformate lebendig: #8sammeln und #12von12, die kleine Alltagsmomente, Naturbeobachtungen, Hund- und Hühnergeschichten festhalten. So entstand ein Quartal, das gleichermaßen von Kontinuität wie von neuen Aufbrüchen geprägt war.

Meine Blogbeiträge im 3.Quartal

Beitrag Stichworte
2. Quartal – mein Rückblick Bilanz, Blogentwicklung, Schwerpunkte
#8sammeln im Juli 2025 – Achtsam durch den Tag Sammlung, Alltagsmomente, Achtsamkeit
Farbkreisreise – Magenta Farbe, Kreativität, Mandalareise
Neurographik im Selbsttest 2019–2021: Chancen, Grenzen und ehrliche Einblicke Experiment, Zeichentechnik, Reflexion
Mandala – die fünfte und finale Staffel Mandala-Serie, Abschluss, Symbolik
Wenn der Mund offenbleibt – Kunst zwischen Staunen, Singen und Schweigen Offene Münder, Serie, Emotion
Kunst als Ventil für starke Gefühle 2002–2021 – Wenn Bilder schreien! Schreibilder, Emotion, Verarbeitung
Mit offenem Mund – Zwischen Trotz, Lebenslust und Selbstausdruck (vor 2000–2023) Offene Münder, Chronologie, Ausdruck
#8sammeln (August) – sich(er)fühlen Sammlung, Sicherheit, Reflexion
Mund auf – Schreibilder mit KI (2024–2025) KI-Kunst, Schreibilder, Serie
#12von12 (August) – Hulda fragt, Lotte schaut, ich atme Monatsformat, Hühner, Alltag
Aktbilder-Chronik Teil 1: Kulizeichnung, Körperbild & KI – nach Tamara de Lempicka Aktbilder, Zeichnung, Inspiration
Aktbilder-Chronik Teil 2 – Ausflug in Akt und Skulptur Aktbilder, Skulptur, Serie
Farbkreisreise – Cyan Farbe, Experiment, Serie
Auferstanden, Teil 1: Tierkunst – Tod – Verwandlung Tote Tiere, KI, Transformation
Auferstanden, Teil 2: Tierkunst – Tod – Transformation Tod, Kunst, Metamorphose
Aktbilder-Chronik Teil 3: Kopiert, gespürt, gemalt – mein weiblicher Akt im Wandel Aktbilder, Entwicklung, Biografie
Auferstanden, Teil 3: Tierkunst – Tod – Erinnerung Erinnerung, Tiere, KI-Verarbeitung
#8sammeln (September) – rosa Morgenhimmel und grauer Nachmittag Sammlung, Alltag, Natur
#12von12 (September) – Wenn mein Leben eine Zeichnung wäre Monatsformat, Zeichnung, Selbstreflexion
Den Zauber des Herbstes eingefangen(2023) aktualisiert

Den Zauber des Herbstes neu erfunden – Teil 2 mit KI (2025)

Herbst, Jahreszeiten, KI, Naturbilder
Sonnenblumen im Herbst – zwischen Natur und Popart Herbst, Blumen, Kunst, Popart
Auferstanden, Teil 4: Tierkunst – Tod – Grenzmomente Tod, Grenze, KI-Verwandlung
Farbkreisreise – Apricot Farbe, Serie, Übergang

Liebe*r Couchgalerie-Besucher*in!

Mein 3. Quartal 2025 war wieder einmal ein Quartal der Verwandlung. Nach dem intensiven Mandala-Halbjahr und einer Phase, die sich wie eine Schaffenskrise anfühlte, haben sich neue Räume geöffnet. Ich habe erfahren, dass Leere nicht Stillstand bedeutet, sondern Ausgangspunkt für frische Impulse sein kann.

Vielleicht kennt ihr das auch: Manchmal fühlt sich ein kreativer Teich leer gefischt an, und erst wenn man innehält, zeigen sich neue Quellen. Für mich waren das Serien, Symbole und kleine Alltagsentdeckungen, die sich zu etwas Größerem verbunden haben.

So ist in diesem Quartal „nur“ Raum fürs Kreative entstanden – und das ist für mich mehr als genug.
Privates und Berufliches bekommen vielleicht ihren eigenen Rückblick. Dieser Bericht aber gehört den Bildern, Farben und Geschichten, die mich künstlerisch getragen haben.

Danke, dass ihr diesen Weg mitlest – vielleicht findet ihr darin auch eigene Anregungen, Mut oder Spiegelbilder für euren eigenen „Teich“. 🌸

3 People reacted on this

    1. Liebe Christine,
      zum Glück hat sich das Krisenhafte wieder aufgelöst. Ein mir leider vertrauter Übergang, wenn etwas abgeschlossen ist und sich das Neue noch nicht zeigt. Ist wie Zeit haben, aber zu nichts Lust haben. Ich mag diesen Zustand so überhaupt nicht, obwohl er irgendwie auch dazu gehört. Und ich auch weiß, es geht vorbei. Sich beschäftigen hilft mir, aber wäre kein Ersatz. Und jetzt freue mich besonders, was sich daraus entwickelt hat.
      Herzliche Grüße
      Silke

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