Dolores – Ein Hühnerporträt & der Start meiner Hühnerkunst-Serie

29. Juni 2025

Liebe*r Couchgalerie-Besucher*in!

Hallo, ich bin Dolores.

Dolores 2020, Foto mit Comica bearbeitet

Ich gehöre zur Hühnerrasse Australop, ich bin ein schickes und zutrauliches Huhn. Im November 2019 bin ich zusammen mit Hulda bei Stephan und Silke eingezogen. Hildegard und Daphne waren schon da. Später kamen noch Änne und Alma und die kleine Annemie. Annemie war auch ein Huhn meiner Rasse und vom gleichen Züchter. Sie musste leider eingeschläfert werden – aber das ist eine andere Geschichte.

Am Mittwoch, den 25. Juni, bin ich gestorben; vermutlich war ich sieben Jahre alt. Jetzt bekomme ich meinen eigenen Blogbeitrag, damit sich jede*r an mich erinnern kann.

Im Hühnerporträt Dolores erzähle ich dir, wie ich lebte, wer meine Hühnerfreundinnen waren und wie ich Silke zur Hühnerkunst inspiriert habe.

Unser Hühnerzuhause

Auch wenn es ein bisschen wie Hühnerknast auszieht, war ich gerne hier. Hinterm Haus gab es einen gemauerten Hühnerstall, der schon lange verwaist war. Silke hatte schon oft überlegt, Hühner zuhalten. Doch ein Buch mit dem Titel Tiere hinter dem Haus, das ausführlich über Hühnerkrankheiten und Parasiten berichtete, aber wenig darüber, wie toll wir Hühner sind und wie schön das Leben mit uns sein kann.

Die Entscheidung für Hühnerhaltung

Also zögerte sie lange. Dann stellte sie Hildegard im Juli 2019 vor vollendete Tatsachen. Sie war einem anderen Hühnerhalter weggelaufen und zog einfach im Garten ein.

Tja, wenn dir das Leben ein Huhn schenkt!

Doch auch das ist eine andere Geschichte. Hildegard durfte bleiben, Stephan baute ein komfortables Außengehege für uns Hühner und Silke wuchs nach und nach in die Rolle der Hühnerhalterin hinein.

Die Zutraulichste im Hühnerhof

In Silkes kleiner Hühnerschar war ich die Zutraulichste. Für Leckerlies bin ich sogar freiwillig auf ihren Schoß gekommen und habe mich streicheln lassen. Darum gibt es auch die meisten Silke-mit-Huhn-Selfies von mir. Und ich bin häufiger in #12von12 und #8sammeln zusehen: 

  • In #12von12: 06/10-2021, 06/10-2022, 11-2023, 04/06/08/11/12-2024, 01/03/05/06-2025
  • In #8sammeln: 10/11-2023, 03/05/09-2024, 04/06-2025

Wie du schon an den bearbeiteten Fotos sehen kannst, haben ich Silke auch zu „Hühner-Kunst“ inspiriert.  Und meine Bilder machen nun den Anfang.

Hühnerkunst mit Dolores

Dolores als Schulterhockerin

Hier hat sich Silke als Clownin gemalt und sich Daphne und mich auf die Schultern gesetzt. Davor ist Lotte, die Französische Bulldogge – die uns Hühner nicht wirklich wohlgesonnen ist.

Das Bild ist mit Gouache gemalt, entstand im Mai 2021 und hat das Format DinA4.

Die Hühnerfrau(en) – ein Selfie und der Mut zur Hässlichkeit

Seit ca. 2020 benutze Silke das Bildbearbeitungs-Programm Comica, denn sie mag den Comic-Stil von Bildern sehr.

Dann kam Canva dazu, ab 2024 verschiedene KI-Bildgeneratoren und seit kurzem benutzt sie auch gerne Canva AI. Im Blogbeitrag: Schattenwesen tierisch begleitet lässt sie Bilder aus diesem Selfie mit mir generieren und benutz dazu ihren Lieblingsprompt: „Mache daraus ein expressionistisches Bild.“

aufgenommen im April 2025

Vier Varianten spuckt das Programm aus. Düstere Kapuzengestalten mit übergroßen Brillen, starrer Haltung und tiefen Falten … nichts ist schmeichelhaft, nichts schön. Aber genau das trifft es, wie:

Die Kapuzenfrau mit Hahn – Widerstand und Wache

Die Hühnerfrau – Verschmelzung mit dem Schatten

Die Figur hockt – halb Mensch, halb Huhn – in einem dunklen, engen Spalt zwischen Hauswand und Nacht. Der Körper ist schwarz gefiedert, die Füße übergroß und bleich, das Gesicht ist zur Hälfte Maske, zur Hälfte Schnabel. Der Blick ist abgewandt – nicht erschrocken, sondern wachsam, auf dem Sprung. In diesem Bild scheine ich irgendwie mit Silke zu verschmelzen. 

Das Dolores-Mandala – Wenn Inspiration gackert

Das ist Mandala Nr. 48 von 50 und entstand am 19.06.2025 (6 Tage bevor ich ging…). Im Blogbeitrag: Mandala – die fünfte und finale Staffel findest du mehr dazu.

Diese Bild von mir, war ihre Malvorlage.

Bilder aus Dolores’ Leben

Silke schreibt: Fast alle Bilder, die ich von Dolores habe, findest du hier. Es sind die, die geblieben sind – die ich aufgehoben habe, weil sie etwas von ihr zeigen, so wie sie wirklich war.

Dolores mit ihren Hühner-Freundinnen

Silke und Dolores 2020 -2022

2019–2025 – ein Hühnerleben in Bildern

Abschied von Dolores

Silke schreibt: Im April bekam Dolores Atemprobleme. Ein Termin bei der Tierärztin brachte Abhilfe, ihre Nase war verstopft und wurde gereinigt. Ich habe einige Zeit ihre Naseneingänge gespült und wir hatten das irgendwann im Griff.

Doch sie zog sich immer mehr von den anderen Hühnern zurück, sie fraß und schien keine Schmerzen zu haben. Eier legte sie schon eine ganze Zeit nicht mehr. Doch sie wurde immer stiller, irgendwann saß sie nicht mehr auf der Stange, sondern im Nest. Dann fand ich sie eines Abends unten auf der Einstiegsrampe sitzen. Von da an hob ich sie Abends ins Nest und ich ahnte das unsere gemeinsame Zeit endlich war. Morgens hob ich sie wieder aus dem Nest und sie bleib immer etwas auf meinem Schoß bevor sie in den Tag startete.

An ihrem Todestag stand sie am Maschenzaun und schloss immer wieder ihre Augen – sie sah müde aus und auch ihr schöner roter Kamm war blass. Am Mittag schien sie noch mit Genuss zu essen. Als ich am Abend von der Arbeit kam, lag sie tot im Gehege. Am nächsten Tag habe wir sie beerdigt. 

Liebe*r Couchgalerie-Besucher*in!

Danke, dass du dir Zeit genommen hast, Dolores’ Geschichte zu lesen und ihre Bilder anzuschauen.
Für mich ist dieser Beitrag mehr als eine Erinnerung — er ist der Anfang einer Serie über alle Hühner, die mich begleitet und inspiriert haben.

Danke, Dolores, dass du bei uns warst. Du bleibst hier – in diesen Bildern und Geschichten und in all den Momenten, in denen du auf meinem Schoß saßt, wir einander anschauten oder freundliche Hühnerlaute austauschten. Diese Serie ist für dich – und für alle Hühner, die mich zur Hühnerkunst inspiriert haben.

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